Geschichte
Geschichte
Bahrenhof entstand aus dem gleichnamigen Vorwerk des ehemaligen Klosters Reinfeld. Zur Zeit leben 214 Einwohner auf dem 571 ha großen Gemeindeareal. Die Gemeindefläche setzt sich zusammen aus 427 ha Ackerfläche, 110 ha Wald und 34 ha Gebäude-, Verkehrs- und Wasserflächen.
Bahrenhof ist in seiner Struktur eine weit auseinander gezogene Ortschaft und besteht aus 10 mehr oder weniger großen Einzellagen. Die Neuansiedlung wird zur Zeit lediglich dem Bedarf der Gemeinde angepasst.
Das Herrenhaus des ehemaligen Gutes beherbergt seit dem 1. August 1982 die Werkgemeinschaft Bahrenhof, ein Heim für Schwer- und Schwerstbehinderte.
Als eine der kleineren Gemeinden des Amtsbereiches hat Bahrenhof schon früh die Notwendigkeit, aber auch den Wert der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden erkannt, wobei zunächst einmal mit den Nachbargemeinden Bühnsdorf und Dreggers der Brandschutz über die Bildung eines Löschverbandes sichergestellt wurde. Aber auch für kulturelle und sportliche Aktivitäten hat man sich immer wieder kooperativ mit den Nachbargemeinden zusammengeschlossen, z.B. beim Bau eines Kindergartens in der Gemeinde Neuengörs.
Hinsichtlich der Wasserversorgung bedient man sich des Wasserbeschaffungsverbandes Wakendorf I, der aufgrund seiner Lage im südlichen Teil des Amtsbereiches auch die Versorgung von Gemeinden aus dem Nachbarkreis Stormarn mit übernimmt. Bahrenhof besteht fast nur aus Landschaft. Weit verstreut liegen die zwölf Einzelsiedlungen mehr als sechs Kilometer trennen die am weitesten von einander entfernten Häuser. Trotzdem fühlen sich die knapp 200 Bahrenhofer als Gemeinschaft. Alle zwei Jahre kommen sie zu einem Bürgertreff zusammen, um zu klönen und zu feiern.
Bahrenhof ist bei der großen Gebietsreform der Zusammenlegung mit anderen Gemeinden entgangen. Die Bahrenhofer sind stolz auf ihre Eigenständigkeit, dennoch ist von überzogenem Lokalpatriotismus nur wenig zu spüren. So sind die “diplomatischen Beziehungen” zu den umliegenden Gemeinden gutnachbarschaftlich geprägt.
Benannt ist Bahrenhof nach dem gleichnamigen Gut, einem ehemaligen Vorwerk des Klosters Reinfeld. Seit der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts gehört das Gut der Familie Pulvermann. Dieser Name ist vor allem in Reiterkreisen durch den Springreiter Eduard Pulvermann (1882-1944) bekannt, dem Erfinder von “Pulvermanns Grab”, einem gefürchteten Hindernis beim Springreiten. 1982 wurde das Herrenhaus des Guts verkauft und beherbergt seither die “Bahrenhofer Werkgemeinschaft”. Die von einem privaten Verein getragene Pflegeheim ist mit rund 50 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Gemeinde. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist die “Bühnsdorfer Raiffeisenbank”, die trotz ihres Namens auf Bahrenhofer Grund und Boden liegt und damit hier steuerpflichtig ist.
Auch die Landwirtschaft spielt nach wie vor eine bedeutende Rolle in Bahrenhof. Vier Vollerwerbsbetriebe bewirtschaften über 400 Hektar Ackerfläche. Um weiterhin rentabel wirtschaften zu können, haben sich diese Betriebe in den letzten Jahren durch Kauf und Pacht von Flächen stillgelegter Höfe vergrößert. Obwohl der Ort geradezu idyllisch liegt, ist Bahrenhof dennoch nicht abgelegen. Nicht allein mit dem Bus, auch mit der Bahn kommt man rasch nach Bad Segeberg oder nach Bad Oldesloe. Beide Städte liegen nur etwa 9 Kilometer von Bahrenhof entfernt. Die gute Verkehrsanbindung macht der Ort attraktiv für Neusiedler. Doch stehen die Bahrenhofer auf dem Standpunkt: soviel Wachstum wie nötig, aber so wenig wie möglich. Sie wollen ihr Dorf intakt erhalten und auch die Neu-Bahrenhofer in die Dorfgemeinschaft einbinden. Dennoch sind in den letzten Jahren einige Neubauten entstanden zum Teil sehr originelle. Angesichts eines roten Holzhauses im skandinavischen “Bullerbü”-Stil fühlt sich der Betrachter fast in die Welt der Kinderbücher von Astrid Lindgren versetzt.
Geographische Lage: 53° 52′ 43” Nord, 010° 22′ 21′ ‘ Ost.
Text: Jann M. Witt (Text geändert am 30.09.2014)