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Klein Rönnau

Kreis Segeberg

Wassermühle

Wassermühle

Seit wann in Klein Rönnau Mühlen betrieben wurden, ist nicht mehr bekannt. So wird z.B. bereits im Jahre 1342 in einer Urkunde die Rönnauer Mühle erwähnt. In der Zeit von 1523 bis 1639 ist die Rede von einer Mühle der Ritter von Rönnau (von Rönnouwe). Im Segeberger Ratsbuch wurde 1624 festgehalten, dass der Müller von Klein Rönnau mit Namen Johann Bernß dem in Segeberg wohnenden Schneider Klaus Struwe 100 Mark geliehen hatte und diese im Oktober des gleichen Jahres wieder zurückerhielt. Es hat also bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg in Klein Rönnau mindestens eine Mühle gegeben. Das heutige Gebäude der Rönnauer Wassermühle wurde im Jahr 1649 errichtet.

Neben der Wassermühle gab es in Klein Rönnau eine Windmühle. Diese wurde im Jahr 1796 als so genannter „Gallerieholländer“ errichtet. Die Windmühle wurde um 1935 wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Die Wasser- und die Windmühle ergänzten einander, sie gaben dem Müller die Möglichkeit auch in trockenen Sommern, wenn der Mühlenbach kein Wasser führte, Getreide zu mahlen. Neben dem Mühlenbetrieb bewirtschaftete der Müller die Mühlenteiche, er hatte das Recht, die Fische – insbesondere Karpfen und Aale – zu verwerten. In diesem Teil befinden sich heute zwei Wohnungen und der Kulturraum der Gemeinde. Im Zuge der Baumaßnahmen ersetzte man das Wasserrad durch eine Turbine, die neben den Mahlwerken auch einen Generator antrieb.

Damit begann im Dorf die Umstellung auf elektrischen Strom. Die Stromversorgung war allerdings noch sehr schwach; die Folge: Wenn der Nachbar den Rübenschneider einschaltete, wurde das Licht in den anderen Häusern dunkler. Die Mahlwerke wurden ursprünglich durch ein unterschlächtiges Wasserrad angetrieben. Um die Jahrhundertwende 1899/1900 erfolgte der Anbau des „Maschinenhauses“. Die Wassermühle war bis 1960 in Betrieb. Danach wechselten die Besitzer und die Gebäude verfielen zusehends. 1974 wurden erste Sanierungsmaßnahmen vorgenommen, nach der Investition von ca. DM 30.000,-- stellte man die Arbeiten jedoch ein, da sich Eigentümer und Denkmalspflege nicht einig wurden. 1995 erwarb die Gemeinde das Mühlengrundstück mit den im Verfall befindlichen Gebäuden und begann mit einer Bestandsaufnahme und der Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für das Objekt. 1999 konnte ein Investor gefunden werden, der die Gebäude übernahm und die Mühle sowie das Müllerhaus sanierte.

Bei den Sanierungsmaßnahmen wurde z.B. der Schwamm ausgekocht, das Mauerwerk des Maschinenhauses wurde mit einem tragfähigen Fundament versehen und die Gefache des Müllerhauses gerichtet, ausgebessert und mit alten Ziegeln neu ausgemauert.

Seit 1.1.2008 befindet sich das denkmalgeschützte Mühlenensemble wieder im Eigentum der Gemeinde. Im Müllerhaus sind 4 moderne Wohnungen entstanden, im ehemaligen Maschinenhaus befinden sich 2 Wohnungen sowie der Kulturraum der Gemeinde nebst Küche. Dieser Raum bietet Platz für ca. 60 Personen und steht für Sitzungen der Gemeinde, Gottesdienste, Trauungen und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Das ursprüngliche Mühlengebäude, in dem sich noch Teile des Originalmahlwerkes aus dem Jahr 1649 befinden, wird seit 2002 durch eine Gruppe interessierter Bürger wieder vervollständigt und wo es nötig ist, repariert. 2004 wurde in der Mühle ein Elektromotor (Baujahr 1920) installiert.

Heute ist es möglich, Ihnen mit Hilfe dieses Elektroantriebes den Ablauf eines Mahlvorganges vom Einbringen des Getreides bis zum fertigen Schrot zu demonstrieren. Sie haben die Möglichkeit, zu erleben wie aus dem Korn das Mehl entsteht. Für Gruppen ist die Besichtigung nach Terminabsprache mit Klaus Bostedt Tel. (0 45 51) 8 35 31 möglich.

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