Gasthäuser
Gasthäuser
Um 1900 existierten in Krems drei Gastwirtschaften. Seit ca. 1870 befand sich die Hökerei mit Schankwirtschaft neben der Meierei auf der Hofstelle Reimer/Rix. 1875 kam auch noch eine Bäckerei dazu. Den „flottgehenden Krämerladen“ übernahm 1897 Rudolf Hinrich Reimer von seinem Vorgänger August Meyer und führte ihn als Kolonialwarengeschäft mit Schankberechtigung weiter. Bis 1970 führte Familie Rix das Lebensmittelgeschäft (Dorfstraße 13).
Die Gastwirtschaft zum Schlagberg war seit 1820 zum Gut Müssen gehörig. Der Schmiedemeister Hermann Klein und seine Frau zogen 1903 als Pächter in die einsam gelegene Gaststätte und betrieben gemeinsam Schmiede und Wirtschaft. So war es seit jeher, als die Eutiner Landstraße noch der einzige Weg von Segeberg nach Ostholstein war. 1934 wurden die Kleins Besitzer des Anwesens, zu dem auch der Börndiek gehörte.
1975 wurde der Besitz weiterverkauft. (Eutiner Landstraße 2). Bis 1951 fanden Dorffeste auf dem Gut Müssen statt und die Gastwirte Diedrichsen-Schönböken und Klein-Schlagberg wechselten sich bei der Ausrichtung ab. Im Jahr 1952 wurde zu einem großes Fest auf dem Schlagberg eingeladen mit Festzug, Tanz, Kaffeetafel und Laternenumzug. Aus der Tradition der Kinderfeste ging später das Kremser Vogelschießen hervor.
Der Dorfkrug Schönböken an der großen Landstraße besaß von jeher die Schankgerechtigkeit. Seit 1874 war die Osbahr´sche Land- und Gastwirtschaft in Besitz der Familie Osbahr, 1912 kaufte sie der Schuster Johannes Diedrichsen . In den 30er Jahren wurde die Gaststätte im Besitz der Familie Miersen zu einem beliebten dörflichen Treffpunkt und hier wurde 1933 die Kremser Feuerwehr gegründet. Als Gaststätte Lilienhof existierte sie bis Mitte der 90er Jahre unter der Leitung der Familie Lilienthal und war das einzige Baudenkmal auf Kremser Boden, das noch aus dem 18. Jhd. stammte. Am 25./26. November 1994 brannte das schöne, strohgedeckte Haus bis auf die Grundmauern nieder. Seit dieser Zeit hat Krems gar keine Gaststätte mehr, denn an diese Stelle wurde später ein Wohnhaus errichtet (Segeberger Straße 1).
26. November 1994
Text: H. Juethe / Dorfchronik / Feuerwehrchronik
Bilder: Strehlow